18 Industriegelände [Else-Sander-Straße]
 
Auf einem Sportplatz des Industriegeländes, daß sich seit 1941 im Besitz der Wehrmacht befand, ließ die Radio H. Mende & Co. bis November 1943 neun Baracken für die Unterbringung von "Ostarbeiterinnen" aus der Sowjetunion und Polen errichten. Die Firma Mende, einer der großen im Industriegelände ansässigen Betriebe, fertigte für den Rüstungsbedarf u.a. Zünder, Feldfunksprecher, Fernschreibvermittlungen und Minensuchgeräte. Sie beschäftigte im Oktober 1943 bereits 207 ausländische Arbeitskräfte - eine Zahl, die sich in den folgenden Monaten vermutlich noch erhöhte. Die in den Baracken untergebrachten Frauen sind insbesondere für die Fertigung von Zündern eingesetzt gewesen und sicherten die zweite und dritte Schicht.

[Zum Weiterlesen: Holger Starke, Vom Werkstättenareal zum Industriegelände - Die Entwicklung des Industriegebietes an der Königsbrücker Straße in Dresden von der Entstehung der Albertstadt bis zur Auflösung der Industrieanlagen Nord. In: Dresdner Geschichtsbuch 5, Altenburg 1999]