33 Bremer Straße 18
 
Der Friedhof Bremer Straße 18 wurde nach dem Luftangriff am 7. Oktober 1944 als Gefallenensammelstelle und für die Beerdigung der Mehrzahl der Opfer genutzt. Hier fand am 12. Oktober 1944 eine nichtöffentliche "Totenfeier" statt, auf der NSDAP-Gauleiter Mutschmann sprach. Während seine Rede zumindest indirekten Bezug zum Luftkrieg hatte, mußte der erste Luftangriff auf Dresden in der Lokalpresse vollständig verschwiegen werden. Zwar wurden die Totenanzeigen unter Rubrik "Für Großdeutschland starben den Heldentod" veröffentlicht, die den täglichen Todesanzeigen Dresdner Wehrmachtsangehöriger vorbehalten war, die Todesursache der insgesamt 257 Luftkriegstoten durfte jedoch nicht benannt werden. Als am 16. Januar 1945 ein erneuter Luftangriff Dresden traf, fungierte der Friedhof wieder als Sammelstelle für die Opfer, diesmal gemeinsam mit dem St.-Pauli-Friedhof. 334 Menschen starben. Anders als Wochen vorher wurde ihr Tod nunmehr propagandistisch genutzt: Über die Gedenkfeier für die Opfer am 26. Januar 1945 berichtete die Presse ausführlich. Neben Kreuzchor und Staatskapelle nahm auch eine Kompanie Volkssturm teil, die danach symbolhaft zur sonntäglichen Ausbildung marschierte.